Mein Haartyp | Haarbande

Also diesmal, beim Thema Haartyp in der Haarbande, fasse ich mich wirklich kurz (für meine Verhältnisse). Eigentlich ist mit einem Satz alles gesagt: mein Haartyp ist 2cM/Cii-iii mit low porosity. Na gut, das ist auch maximal unverständlich, außer man ist tiefer im Abkürzungsverzeichnis des Langhaarnetzwerks drin. Also gibt’s im Folgenden doch noch eine Erläuterung.

1. Wellen und Locken

2c bedeutet, dass ich starke Wellen habe, manche Strähnen sind manchmal auch 3a, das sind schon Locken. 2 sind also Wellen, 3 sind Locken, während Wellen s-förmig sind, müssen Locken eine Korkenzieherform haben, also sozusagen nicht flach, sondern 3D sein, um als Locken zu gelten. A wäre je eine leichte Form von Wellen/Locken, b mittel, c eine starke Form. 2c = starke Wellen.

Den Haartyp bestimmt man normalerweise mit frisch gewaschenen, luftgetrockneten, völlig ungestylten Haaren, ohne Kur, Conditioner, Leave-In, Gel oder sonstwas, möglichst keine Manipulation. Das ist bei Wellen und Locken natürlich sehr unüblich. Behandelt man seine Haare dann wieder „normal“, dann erreichen sie in gestylter Form gerne mal eine Kategorie „höher“ (bei mir also 3a statt 2c).

Auch völlig normal für Haare ist (egal ob glatt, lockig oder wellig), dass nicht alle Strähnen dem gleichen Typ angehören. Manche meiner Strähnen sind ziemlich glatt, manche ringeln sich dafür ganz gerne mal in Korkenzieherform. Das liegt an den Strähnen selbst und an der Tagesform meiner Haare, wie viel oder wenig Pflege sie abbekommen und x anderen Dingen.

Und wie gesagt: das ist völlig normal, wundert euch also nicht, wenn es bei euch auch so ist. 2c sagt also nur aus, dass die Mehrzahl meiner Strähnen zum stark welligen Typ gehört, es heißt nicht, dass alle meine Haare so sind. Da ist sicher auch mal 2a oder b dabei und wie gesagt öfter auch 3a und vielleicht würde es eine einzelne Vorzeigelocke auch mal auf 3b „schaffen“. Aber ist ja kein Wettbewerb.

2. Dicke der Haare

Okay, weiter geht’s. M oder C bezeichnet die Dicke eines einzelnen Haars von mir, M bezeichnet „mittlere Dicke“, C steht für coarse, also grob oder kräftig. Bei meiner ersten Einordnung war das M schlicht geschätzt. Ich habe meine Haare aber auch mal unters Mikroskop legen und untersuchen lassen (bei Goosefootprints) und dabei kam heraus, dass die Mehrzahl meiner eingesendeten Haare (59%) C war.

Wobei auch hier gilt: nicht alle Haare sind gleich, die meisten sind eben mitteldick bis dick. Ich habe offensichtlich so gut wie keine feinen Haare auf dem Kopf (außer vorne an den „Geheimratsecken“, davon lag vermutlich keins unterm Mikroskop), dafür aber durchaus viele dickere, etwa ein Viertel meiner Haare sind sogar „very coarse“.

Auf gut Deutsch: ich habe Pferdehaar. Dazu trägt bei, dass 40% meiner Haare eine „medulla“ besitzen, also einen (luftgefüllten) Innenraum, der dafür sorgt, dass die Haare noch „steifer“ sind als durch ihre Dicke sowieso schon.

3. Gesamtvolumen der Haare

Jetzt kommen wir zu einem Punkt, bei dem ich mir nicht ganz sicher bin, nämlich dem Gesamtvolumen meiner Haare. Wenn ich früher gemessen habe, dann hatte ich immer einen Zopfumfang von 10,5 cm, das wäre knapp iii, also dick (die Grenze zwischen mittel ii und dick iii ist bei 10 cm). Allerdings sind seitdem schon ein paar Jahre vergangen.

Dass das Volumen der Haare, die Anzahl der Haare mit wachsendem Alter abnimmt, das wäre nichts Neues. Das könnte also durchaus auch bei mir der Fall sein (ohne dass ich deshalb irgendwie unglücklich wäre oder sein müsste).

Genau bei 10 cm Zopfumfang lag ich beim letzten Messen (und dem ersten Messen in diesem Anlauf des Wachsenlassens) im Dezember 2024. Es könnte aber auch sein, dass noch nicht alle Haare lang genug gewachsen sind bzw. beim Lockenschnitt gekappt wurden und damit noch nicht im Zopfumfang mitgemessen werden können.

Möglicherweise komme ich also doch wieder auf iii irgendwann, wer weiß. Ehrlich gesagt ist mir das aber auch gar nicht so wichtig, ich bin halt irgendwo an der Grenze. Genug Haare habe ich damit auf jeden Fall, meine Haare sind nicht nur einzeln dick, sondern auch relativ viele.

4. Porosity

Ein Punkt, der in der Abkürzung nicht vorkommt, ist die Porosität der Haare, also die Durchlässigkeit. Diese hängt damit zusammen, wie die Schuppenschicht der Haare ist, ob die Schuppen der einzelnen Haare eng anliegen (low) oder abstehen wie bei einem älteren Tannenzapfen (high).

Meine Haare haben aktuell (durch gute Pflege) „low porosity“ und ich denke, das ist auch ihr „Originalzustand“. Bei der Untersuchung unterm Mikroskop 2018 hatten sie am Ansatz low, in der Mitte medium und an den Spitzen high porosity. Das hing sicher mit zu wenig Pflege und zu viel Sonnenexposition zusammen (Reise durch Neuseeland und Australien).

Für low porosity spricht auf jeden Fall auch, dass meine Haare eine Ewigkeit brauchen, um trocken zu werden, etwa vier Stunden brauchen sie (jetzt schon). Auch das Nasswerden dauert tatsächlich recht lang, bei der ersten Wäsche schäumt es oft noch nicht so gut, weil meine Haare einfach noch nicht richtig nass sind.

Ebenso muss ich Öl, Kuren und Conditioner länger einwirken lassen oder mit Wärme nachhelfen, damit die Pflege wirklich ins Haar eindringen kann (wenn sich die Schuppenschicht etwas geöffnet hat). Vorteil ist allerdings, dass meine Haare sich nicht stark verknoten, sondern leicht zu entwirren sind.

5. Trocken

Meine Haare sind trocken und das ist eigentlich kein Haartyp. Aber es resultiert aus meinem Haartyp: dicke Haare, Wellen und low porosity. All das führt dazu, dass meine Haare Feuchtigkeit nicht so gut annehmen und ich also viel, viel pflegen muss, damit sie einigermaßen zufrieden und durchfeuchtet sind.

Tue ich das nicht, habe ich einen frizzigen, sehr schwer zu bändigen Haufen Pferdehaare auf dem Kopf, mit wenig Glanz. Außer dem Haartyp spielt da aber auch noch mit rein, dass ich eine trockene Kopfhaut zu haben scheine, die nicht viel (pflegendes) Sebum, also eigenes Öl produziert. Hier wieder ein Vorteil: meine Haare werden kaum fettig und ich müsste theoretisch nur selten waschen.

Wenn ihr mehr über verschiedene Haartypen wissen wollt, dann schaut auf jeden Fall bei den anderen Haarbande-Mitgliedern vorbei, das ist sicherlich spannend! Im April geht es bei uns dann ums Thema „Haare föhnen“.