Silikone | Haarbande
Ich weiß, dass ich nichts weiß. Also eigentlich ist das Thema Silikone in der Haarbande nicht so unbedingt meins. Aber natürlich habe ich eine Meinung dazu und auch ein paar Erfahrungen, die ich hier mit euch teilen werden. Die Kurzfassung ist vermutlich: ich mag Silikone einfach nicht besonders. Die lange Version lest ihr gleich hier:
1. Die Umwelt
Silikone sind nicht ideal für die Umwelt. Beim Haarewaschen landen sie aber natürlich im Abwasser und damit auch wieder in der Umwelt. Ich habe mich nicht viel schlauer gemacht, aber das ist so ein Aspekt, der mich eher von Silikonen Abstand nehmen lässt, wenn sie denn nicht unbedingt notwendig sind.
2. Das LHN
Haarpflegetechnisch bin ich im Langhaarnetzwerk (LHN) „sozialisiert“ worden. Und zumindest in der Zeit, in der ich mich richtig viel mit dem LHN und Haarpflege auseinandergesetzt habe, waren Silikone hier total verpönt. Und ja, ich weiß, dass sich das verändert hat. Es gibt andere Produkte, andere Silikone und inzwischen auch andere Meinungen im LHN.
Trotzdem kann ich da irgendwie nicht so richtig „aus meiner Haut“. Ich habe nunmal gelernt, dass Silikone „böse“ sind, das Haar ummanteln und so keine andere Pflege mehr ans Haar lassen. Und ehrlich gesagt bin ich in diesem Punkt auch ein klein wenig zu faul, um mich so gut einzulesen, dass ich wirklich entscheiden könnte, welche Silikone und welche Produkte vielleicht doch nützlich sein könnten und diese schlechten Aspekte nicht aufweisen. Da ich Silikone für mich eben nicht unbedingt für notwendig halte. Ich hoffe ein bisschen auf die anderen Haarbanditinnen, dass sie meinem Wissen da auf die Sprünge helfen bzw. es aktualisieren.
3. Die Kopfhaut
Silikone haben auf der Kopfhaut nicht viel verloren, so viel ist klar. Ein Shampoo mit Silikonen macht nicht viel Sinn (für mich). Bei allen anderen Produkten ist es bei mir aber so, dass ich sie fast auch auf bzw. nah an der Kopfhaut verwende. Mit meinen trockenen Locken ist es überhaupt nicht sinnvoll, eine Haarkur oder einen Conditioner erst ab Höhe der Ohren aufzutragen. Auch ein Leave-In knete ich in die „ganzen“ Haare ein und es kommt auch relativ nah an die Kopfhaut (natürlich massiere ich es nicht IN die Kopfhaut, aber trotzdem).
Das einzige silikonhaltige Produkt, das für mich Sinn machen würde, wäre ein Haaröl, das vor allem die Spitzen schützt. Da müsste und könnte ich dann auch aufpassen, dass es nicht an die Kopfhaut kommt. Silikon hilft auch beim Entwirren der Haarlängen und Spitzen. Damit hatte ich allerdings nie richtig große Probleme, meine Haare neigen gar nicht so sehr zum Verkletten. Bleibt also noch der Schutz gegen Spliss durch ein Haaröl.
4. Meine Erfahrungen
Irgendwann am Ende meiner ersten Langhaarzeit, also 2016, habe ich angefangen, silikonhaltige Produkte zu verwenden. Einfach weil sie praktischer waren, die Wäsche weniger umständlich als mit Seife usw. Und anfangs haben mir die Ergebnisse auch ganz gut gefallen. Aber ehrlich gesagt: das Haargefühl ist irgendwie nicht so meins und meinen Locken hat das auch nicht so besonders gefallen auf Dauer, in der Zeit sind sie eher weniger schön „gesprungen“ (was auch andere Gründe gehabt haben kann, ich weiß!).
Richtig glatt habe ich meine Haare aber auch mit Silikonen nicht bekommen, sie waren trotz vieler Silikonöle etc. bauschig und frizzig und voluminös in keinem guten Sinn. Ob ich in der Zeit weniger Spliss hatte, kann ich leider nicht wirklich beurteilen. Hier habe ich mal etwas kritischer, aber auch einen positiven Bericht über Silikone geschrieben…
Auf Anraten von Mariana (@hairbyolivemarri) und um euch eine neue Erfahrung liefern zu können, habe ich mir jetzt das Oi Oil von Davines gekauft. Es ist eine italienische Firma, das hat mich überzeugt, zusammen mit dem Hinweis von Mariana, dass es sich beim Öl um wasserlösliche Silikone handelt.
Aber es ist wieder ein bisschen dasselbe: irgendwie ist es schon ganz gut, die Haare werden etwas weniger frizzy, fühlen sich schön glatt an, glänzen etc. Aber irgendwas in mir sträubt sich. Das ist so „fake“, das fühlt sich irgendwie gar nicht wie „meine Haare“ an. Dann Umwelt und etwas schlechtes Gewissen. Bisschen irre (von mir), ich weiß. Aber ich finde meine Haare nach dem Benutzen des Silikonöls jetzt auch nicht sooo viel schöner, dass es sich wirklich lohnt, diesen inneren Widerstand zu bekämpfen.
Fazit: ich werde das Öl sicher benutzen und „verbrauchen“. Ich werde mir nochmal anschauen, wie die Wirkung bei etwas längeren Haaren auf die Spitzen ist. Denn ehrlich gesagt bin ich ja bei der Haarlänge, bei der meine Haare splissanfällig werden, noch gar nicht angekommen. Und hier kann ich mir schon vorstellen, dass Silikone ein guter und sinnvoller Schutz sein können!
Ich lese jetzt mal die Artikel der anderen aus der Haarbande. Falls mich da nicht wirklich etwas „vom Hocker reißt“, dann werde ich vermutlich dabei bleiben: ich weiß, dass ich nichts weiß, aber ich mag Silikone einfach nicht besonders. Und solange ich sie nicht wirklich „brauche“, werde ich eher natürliche Öle nutzen, mit denen ich gute Erfahrungen habe.
Im November geht es in der Haarbande dann mal wieder um „Festliche Frisuren“, wobei ich aus bekannten Gründen (meine Haare sind einfach noch zu kurz) mal aussetzen muss. Nächstes Jahr dann hoffentlich wieder! Und im Januar bekommt ihr natürlich einen Jahresrückblick geboten.
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