Lange Haare – neuer Anlauf
Wenn ihr mir auf Instagram folgt oder auf Facebook, dann habt ihr wahrscheinlich schon bemerkt, dass ich in letzter Zeit wieder deutlich aktiver war. Das hat einen einfachen Grund: ich habe beschlossen, mir wieder lange Haare wachsen zu lassen! Das bedeutet, dass ich in den nächsten vier Jahren höchstens trimmen, nicht wirklich schneiden möchte und dann hoffe, im Jahr 2027 irgendwann mein aktuelles Ziel von 77 cm nach SSS zu erreichen, etwas kürzer als Taille. Das wäre bei meiner Größe der 1. goldene Schnitt und sähe so aus (passender Blogartikel mit Bildern hier):
Wer mir länger folgt, der wird sich vielleicht wundern (oder gerade nicht), mit den Schultern zucken und sowas denken wie: Die schon wieder! Immer mal wieder was Neues, jetzt also wieder lange Haare! Mal schauen, wie lange sie diesmal durchhält und wann sie dann wieder abrasiert! (Ich höre den leicht genervten Unterton.) Oder aber ihr fragt euch vielleicht doch, warum ich mich dazu entschlossen habe? Für diejenigen unter euch ist der folgende Artikel gedacht.
1. Jede Frisur ist Arbeit, nicht nur lange Haare
Bei meinem letzten Versuch, mir lange Haare wachsen zu lassen, habe ich ja auf Minimalismus gesetzt. Ich wollte möglichst wenig Arbeit mit den Haaren haben. So richtig gut funktioniert hat das allerdings nicht, denn durch WO (und infolgedessen zu wenig Pflege, weil diese nur mit Wasser ja nicht auszuspülen ist), durch Bürsten etc. und durch zu wenig „Zuwendung“ waren meine Haare 2022 in den Spitzen schon ganz schön splissig und brüchig (auch wenn man das auf Fotos kaum sieht):
Einfach nur Wasser, wachsen lassen und nicht drum kümmern funktioniert also auch nicht so richtig. Bei meinem Experiment mit Wurzelhaaren war es aber beinahe noch „schlimmer“. Lange Trocknungszeit, Palmrolling mit Gel nach der Wäsche, nachhäkeln, zur „Pflege“ gehen (öfter als ich jemals zum Friseur bin!), das alles hat Zeit, Geld und Nerven gekostet. Klar, man KANN sich die Arbeit auch sparen. Aber dann hätte mir das Erscheinungsbild der Locs wahrscheinlich noch weniger entsprochen. Die Wurzelhaare waren letztlich also eher mehr als weniger Arbeit.
Übrigens habe ich mit den Wurzelhaaren auch mit Seidenturban geschlafen, damit sie sich nicht zu sehr aufschrabbeln, das hatte ich mir eigentlich auch anders vorgestellt… Okay, dann also wieder abrasiert und eigentlich wollte ich sie dann „kurz lassen“, also ab und zu zum Friseur gehen. Allerdings gab es dann dieses „Meerschweinchen-Problem“, das auch ein Friseurbesuch nicht ändern konnte:
Morgens nach dem Aufstehen sah mein Hinterkopf immer so aus: total verstrubbelt, Strähnen in alle möglichen verschiedenen Richtungen abstehend… Ich musste sie eigentlich in der Früh einmal kurz abduschen, also wirklich komplett nass machen, damit sie sich wieder einigermaßen „gelegt“ haben (nur einsprühen, bürsten, kämmen usw. hat nicht gereicht!).
Auch diese sehr kurzen Haare sind also Arbeit – zumindest bei meinem Haartyp. Mit mehr Länge ist es dann wieder etwas besser, aber dann sind es ja auch nicht mehr die kurzen, sehr praktischen Haare, die in kürzester Zeit trocken sind (aktueller Stand). Puh. Die einzige Frisur, die also wirklich praktisch ist und keine Arbeit macht, ist ein Buzzcut mit 0,6 bis maximal 1 cm Länge. Nun ja. Muss man mögen.
2. Das Haarthema lässt mich nicht los
Ich habe ja tatsächlich versucht, mich NICHT mit meinen Haaren zu beschäftigen. Aber selbst wenn ich einen Buzzcut habe, denke ich darüber nach, ob ich wachsen lassen soll, ob ich nachschneide, wann und in welcher Länge ich nachrasiere, ob ich mal zum Friseur gehen oder färben soll, blondieren, schaue auf Social Media nach Haarbildern und und und. Haare interessieren mich einfach sehr. Und das schon sehr lange.
Meine Haare beschäftigen mich, unabhängig davon, ob es „lange Haare“ sind, weil sie für mich auch ein Ausdrucksmittel sind, Teil meiner Individualität und meiner Kreativität, meines Selbstausdrucks und meines Selbstbildes. Vielleicht sollte ich das einfach mal akzeptieren. Ich beschäftige mich jetzt schon so lange mit Haaren und Haarpflege und das (allermeistens) sehr gern.
Wenn ich zu Haaren und Haarpflege recherchiere, Blogposts verfasse oder Instagram-Beiträge erstelle, dann vergeht die Zeit wie im Flug. Vielleicht ist das ja einfach meine „Berufung“ – oder zumindest ein Teil davon – mein Anlass für Flow in meinem Leben. Und wenn das Thema sowieso immer in meinem Kopf ist, dann kann ich mich auch gleich „richtig“ um meine Haare kümmern und sie so pflegen, dass sie gesunde lange Haare werden.
3. DIY-Haarpflege und Experimente
Punkt 2 geht in Punkt 3 über. Seit ich beschlossen habe, wieder wachsen zu lassen, merke ich, wie sehr ich Haarpflege liebe, als DIY, als Experiment, als Selfcare, als Selbstliebe-Ritual, was auch immer. Ich mache sehr gern Kosmetik selbst (nichts Kompliziertes, eher Bodybutter, Fußbutter, Kräuteröle, Kräuteressig usw.), mit Haarpflege ist das genauso bzw. fast noch einfacher.
Ein Leinsamengel kochen, meine Kräuterrinse ansetzen, eine Haarkur zusammenrühren, das Haarwachstum anregen, mit ayurvedischen Pulvern experimentieren – ich liebe es! Ich liebe auch, dazu zu recherchieren, nachzulesen, Videos zu schauen und zu überlegen, wie ich das jetzt für mich anpassen kann. Auch mit „gekaufter“ Haarpflege zu experimentieren liebe ich ja sehr. Und ich habe schon wieder viel zu viel eingekauft…
4. Selbstbild mit langem grauen Zopf
Wenn ich an mich selbst als „alte Frau“ denke, dann sehe ich mich mit einem langen grauen (oder weißen) Zopf vor mir, nicht mit einem Buzzcut. Okay, vielleicht ist das ein etwas seltsamer Grund, die Haare wachsen zu lassen. Und bis ich wirklich „alt“ bin, vergeht ja auch noch etwas Zeit, ich müsste also noch nicht sofort beginnen. Und trotzdem. Ich freue mich über/auf graues bzw. irgendwann weißes Haar und das bitte dann in lang!
5. Der Mann
Ich hatte ja immer mal wieder berichtet, dass mein Mann mit meinen letzten Experimenten nicht ganz „glücklich“ war. Er fand die Buzzcuts ab 2017 nicht wahnsinnig erfreulich (hat mir aber trotzdem geholfen!) und mit den Wurzelhaaren konnte er sich überhaupt nicht anfreunden. Weder vorher noch währenddessen.
Wie ihr seht, hält mich das nicht davon ab, das zu machen, was ich denke machen bzw. ausprobieren zu müssen. Meine Haare, mein Dickschädel! Aber vielleicht spielt es dann doch eine kleine Rolle, dass meinem Mann meine Haare so (oder zumindest ab Schulterlänge abwärts) auch am besten gefallen:
Nachtrag (ist mir während des Schreibens gar nicht eingefallen):
6. Friseurbesuche
Ich kann sie wirklich nicht leiden! Ich weiß auch nicht, woran es liegt, ich mag die Friseurin, bei der ich hin und wieder war, eigentlich sehr (so privat und menschlich, sie ist bestimmt auch „gut“!). Aber ich bin einfach immer unglücklich, wenn ich vom Friseur komme, erkenne mich selbst nicht wieder! Selbst wenn ich einfach selbst den Rasierer nehme oder mein Mann meine Wurzelhaare abschneidet und ein bisschen herumschnippelt, bin ich zufriedener, als wenn ich beim Friseur war. Keine Ahnung…
Wie dem auch sei: ich bin froh, wenn ich einfach wieder selbst (bzw. mit der Hilfe meines Mannes und meines CreaClips) trimmen kann und basta.
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