Vorbereitung auf Wurzelhaare 4: Reinigungswäsche
Tiefenreinigungswäsche, keinerlei Pflege, trockenföhnen = Hallo, Hagrid! Volumenexplosion könnte man es auch nennen.
Am Sonntag (übermorgen) ist mein Termin, um die erste Portion Wurzelhaare zu bekommen, deshalb habe ich heute meine Haare nochmal einer Tiefenreinigung unterzogen. Die Haare, die ich aktuell auf dem Kopf habe, haben noch nie in ihrem Leben auch nur eine Spur Silikon gesehen, insofern … Trotzdem habe ich wie geplant eine Reinigungswäsche eingelegt.
Diese beiden Produkte habe ich verwendet (das „Tiefenreinigende Shampoo“ von Unique und das Deep Charcoal Cleanse von Khadi) und: meine Haare sind wirklich sehr, sehr sauber! Beim Auswaschen haben sie so gequietscht wie noch nie in meinem Leben. Die Spitzen fühlen sich jetzt schon trocken an, aber die Haare sind trotzdem weich, mit den Fingern kann ich sie sogar einigermaßen „kämmen“ (wobei die Spitzen schon etwas kletten). Und sie glänzen! Durch die fehlende Pflege entsteht natürlich keine Lockenbündelung, dafür Frizz ohne Ende. Plusterkuchen.
Die Reinigungsmaske von Khadi ist in der Anwendung übrigens echt okay, das Pulver ist (wie bei Khadi üblich) superfein gemahlen. Dadurch ist die Maske auch gut aufzutragen und wieder auszuspülen. Beim Ausspülen schäumt es dann übrigens. Geruchlich ist das allerdings kein Hochgenuss, es riecht säuerlich (wie Essig), auch Kohle ist deutlich wahrnehmbar und alles in allem meint mein Mann: „wie Jauche“. Nun gut. Es verfliegt, hoffe ich. Übrigens habe ich 2 Packungen (also 100 g) benutzt, anderthalb hätten auch gereicht, eine wäre definitiv zu wenig gewesen – da steht aber auch, dass es für schulterlanges Haar ist.
Zum Tiefenreinigungsshampoo von Unique kann ich nicht viel sagen, außer dass es gut reinigt, angenehm schäumt und nett duftet (der unaufdringliche, sehr angenehme Unique-Geruch). Insgesamt hat die Reinigungswäsche also ergeben, was sie sollte: quietchsaubere, „nackige“ Haare, die aller Voraussicht nach gut filzen werden.
Nachtrag:
Ich habe übrigens am Tag nach der Reinigungswäsche, also einen Tag vor dem ersten Erstellungstermin, doch noch etwas vom Texturizer Spray von Raw Roots verwendet, weil mir die Haare noch zu weich waren. Das ist vorwiegend ein Salzspray (mit Teebaumöl) und ich habe es mir in die Hand gesprüht und dann in die Haare eingearbeitet. Auf der Kopfhaut wollte ich es ja nicht unbedingt haben, sondern vor allem in der Unterwolle, die weniger strapaziert und damit seidiger ist.
Das Ergebnis war gut, meine Dreadartistin hat gemeint, dass sich meine Haare sehr gut verarbeiten ließen – und das war ja Ziel der Unternehmung!
Anmerkung:
Angesichts der weltpolitischen Lage, Krieg, Flucht, atomarer Bedrohung (und „nebenbei“ weiterlaufender Pandemie) habe ich mir durchaus Gedanken gemacht, ob das mit den Locs so eine gute Idee ist im Moment. Die Welt versinkt im Chaos und ich mache mir die Haare schön? Ich weiß auch nicht… Aber ich bin mir sicher, dass es niemandem hilft, wenn ich mir keine Dreads erstellen lasse.
Es hilft niemandem, wenn wir auf Dinge verzichten, auf die wir uns freuen, die uns gut tun. Sich um sich selbst kümmern und anderen helfen – in welcher Form auch immer das möglich ist – schließen sich nicht aus!
Zur Artikelserie:
Vorbereitung auf Locs 1: Haare wachsen lassen
Erwartungen an die Wurzelhaare
Dreadlocks und kulturelle Aneignung
Vorbereitung auf Wurzelhaare 2: Was schon da ist
Vorbereitung 3: Einkäufe
Ich wünsche dir ganz viel Spaß morgen! Und halt gut durch! Ich freu mich schon auf weitere Berichte!
Krieg und Haare schön machen schließt sich meiner Meinung nach überhaupt nicht aus. Diese Gleichzeitigkeit von Schönem und Schlimmem finde ich schwer auszuhalten, aber wo kommen wir hin, wenn es nur noch Schlimmes auf der Welt gibt? 💛☮️
Danke für den lieben Kommentar! ☮️❤️