Haarbande | Haare trocknen und ploppen
Für den September hat sich die Haarbande ein Thema ausgedacht, das wirklich jeder irgendwie „macht“: Haare trocknen. Egal ob kurz oder lang, irgendwie muss das schließlich sein. Und bei so „Haarverrückten“ wie uns Haarbanditinnen ist ja klar, dass sich die eine oder andere auch den einen oder anderen Trick dazu überlegt hat. Die Beiträge der anderen Damen findet ihr wie immer im Haarbande-Blog. Wobei das Thema bei glatten Haaren wohl wirklich deutlich „einfacher“ abgehandelt ist als bei Wellen oder Locken. Und um das Trocknen von Locken soll es natürlich bei mir gehen.
1. Vortrocknen durch Ausdrücken und Kneten (Hände und Tuch)
Wir gehen mal von klitschnassen, frisch gewaschenen Haaren aus. Ich wasche eigentlich fast immer über Kopf, also müsst ihr euch die Haare hier nach vorne geworfen vorstellen. Die tropfnassen Haare drücke ich sehr vorsichtlich mit den Händen aus, ohne sie zu verwringen. Ich nehme die Haare also wie ein dickes Seil zwischen meine Hände und drücke sie zusammen, erst ganz nah am Kopf, dann etwas weiter unten und so weiter. Dann knete ich die Haare auch ein klein wenig, greife also von unten an die Spitzen und balle die Haare in den Händen am Kopf zusammen. Einfach, aber ein bisschen schwer zu erklären. Erst dann kommt ein Handtuch ins Spiel.
Hier seht ihr meine Haar-Handtuch-Ausstattung von Aquis. Lange Zeit habe ich einfach Baumwoll-T-Shirts verwendet, dann wollte ich doch mal diese Mikrofaser-Handtücher extra für die Haare ausprobieren. Inzwischen hat Aquis auch einen UK-Shop, vorher waren mir die Versandkosten einfach zu hoch. Ich habe also wie immer auf Amazon gesucht und bin auch fündig geworden, es gibt immer wieder irgendwelche älteren Exemplare, wobei es sich aber wirklich um Original-Ware handelt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Handtuch, es saugt tatsächlich deutlich besser und schneller Feuchtigkeit auf und wirkt auch gut gegen Frizz (der Hauptgrund, weshalb man keine „normalen“ Badetücher für die Haare benutzen sollte, vor allem bei Locken).
Mit dem Aquis-Haartuch knete ich dann also noch ein bisschen (noch immer über Kopf) und schlinge mir das Ding dann mehr oder weniger elegant um den Kopf, um so das Bad zu verlassen. Ich lege das Handtuch dazu auf ein Schränkchen oder den (geschlossenen!) Klodeckel, hänge die Haare kopfüber hinein und wickle dann rum, die Haare liegen so also eher geballt auf meinem Kopf.
Aus diesem gewickelten Turban befreie ich die Haare allerdings ziemlich schnell wieder. Sieht dann ganz schön verknuddelt aus, weil sie ja wie gesagt die ganze Zeit kopfüber hingen. Man sieht aber auch so schon deutlich, dass ich einfach keine glatten Haare habe:
2. Leave-Ins einarbeiten
Ich schmeiße sie so auch wieder kopfüber und gebe dann in diese fast noch tropfnassen Haare meine Leave-Ins, hier zum Beispiel den Flower Whip von Less is more und das Fructis Wunderöl, zwei meiner aktuellen Favoriten. Gekämmt oder gar gebürstet wird jetzt nicht mehr, das mache ich das letzte Mal, wenn ich Conditioner im Haar habe! Das ist wirklich wichtig für alle Wellen- und Lockenträger, denn sonst bauschen sich die Wellen auf und bündeln sich nicht schön! Außerdem sind nasse Haare extrem empfindlich, bürsten sollte man sowieso nie, Glatthaars dürfen gaaanz vorsichtig kämmen, ich entwirre maximal ein wenig mit den Fingern, mache aber meistens einfach gar nichts in der Richtung.
Hier seht ihr, wie ich das Leave-In in die Haare einarbeite, ich creme sie quasi ein, ein Schritt, der bei trockenen Haaren, Wellen und Locken wirklich unverzichtbar ist. Erst dadurch bekommen die Haare genug Feuchtigkeit und Pflege und können sich schön kringeln. Dazu knete ich die Haare auch noch ein bisschen, immer noch über Kopf:
Die Bündelung der Wellen könnte man noch deutlich verstärken, wenn man jetzt über dem Leave-In noch ein Gel im gesamten Haar verwenden würde, zum Beispiel den Kinky Curly Curling Custard, aber meistens gefällt mir meine Löwenmähne weniger gebündelt und flauschiger besser. Zum Schluss schmeiße ich sie auch nach hinten und gebe noch etwas Leave-In ins Deckhaar, das ist ja auch sehr strapaziert und soll möglichst nicht so extrem frizzen. Ergebnis war dann das hier:
3. Ploppen
Sie sehen durch das Einarbeiten der Leave-Ins schon deutlich weniger verknuddelt aus, obwohl ich nicht weiter entwirrt habe. So kommen die Haare bei mir dann normalerweise nochmal in einen Handtuchturban und auch hier habe ich einen von Aquis. Früher habe ich meist mit einem T-Shirt (Baumwolle, lange Arme) geploppt, sehr ähnlich wie es in diesem Video zu sehen ist:
So ähnlich mache ich das auch mit dem Mikrofaser-Turban, ich schiebe die Haare nämlich kopfüber hinein. Dazu habe ich euch mal eine Bilder-Galerie angelegt, damit man das etwas besser verstehen kann. Normalerweise lege ich den Handtuchturban dazu aufs Bett (oder eben Schränkchen, Klodeckel etc.), dann ist das auch deutlich bequemer zu machen. Klick macht die Bilder wie immer groß!
Durch dieses „Ploppen“ sollen die Haare erstens schonmal vortrocknen, zweitens sollen sich aber dadurch, dass sie in Kringeln zusammengelegt werden, die Locken auch besser bündeln. Die Wellen hängen sich so auch nicht gleich aus, weil die Haare nicht durch ihr eigenes Gewicht bzw. das des Wassers lang gezogen werden. Ich mache das außerdem auch, weil ich dann den Rest meiner Gesichts- und Körperpflege erledigen kann, ohne die nassen Haare im Weg zu haben. Ich wasche mir dann also das Gesicht (mache ich immer nach dem Haarewaschen, denn ich will keine Haarpflegeprodukte im Gesicht haben!), creme mich ein und erledige sonstiges. Dann öffne ich den Turban.
4. Lufttrocknen
Hier habe ich euch nochmal eine Galerie erstellt, wie meine Haare so im Stundentakt aussehen. Also direkt nach dem Turban, nach einer, nach zwei und nach drei Stunden. Hier sind sie dann so gut wie trocken, die Unterwolle vielleicht noch nicht zu 100%, aber eben fast.
Ich lasse die Haare normalerweise einfach lufttrocknen und versuche, mich möglichst wenig um sie zu kümmern. Nicht dran rumzupfen, nicht reinfassen, möglichst gar nicht berühren. Auch das soll Frizz verhindern und die natürliche Wellenbildung einfach unterstützen. Nach drei Stunden sind sie nur bei sehr, sehr gutem und warmem Wetter trocken, wenn ich mich dabei auch noch draußen in der Sonne aufhalte. Normalerweise dauert es mindestens vier Stunden, im Winter auch gerne 5-6, bis die Wolle wirklich komplett durchgetrocknet ist.
Hier einfach mal ein weiteres Ergebnis vom August, hier hatte ich eine Schüttelkur gemacht und dann komplett mit OGX gepflegt, also OGX Moroccan Argan Oil Shampoo und Conditioner, als Leave-In die Curling Defining Cream (bei uns nicht im Laden, nur über Amazon) und etwas Penetrating Argan Oil, dann die beschriebene Trockenprozedur:
Anderes Thema: Glatte Haare
Nur manchmal denke ich, dass glatte Haare doch auch nett wären. Dann versuche ich es, oft mit nur mittelmäßigem Erfolg. Die Ausstattung hierfür sieht zum Beispiel folgendermaßen aus:
Waschen könnte man mit dem OGX Brazilian Keratin Therapy Shampoo und Conditioner, schließlich heißen die im Untertitel „ever straight“. Zum Trocknen ohne Ploppen habe ich mir außerdem von Fairycat einen extra-langen Turban machen lassen. Da passen die Haare also auch einfach hängend rein und man kann sie im Turban um den Kopf wickeln und so trocknen lassen. Sehr praktisch für Langhaars!
Und zum Glattföhnen habe ich mir die Föhnbürste von Tangle Teezer gekauft (viel billiger als im Laden ist sie über Amazon, im Laden hätte ich sie nicht mitgenommen!). Wichtig bei dieser Bürste ist, dass sie eben NICHT zum Entwirren der Haare gedacht ist. Hat man Knoten in den feuchten Haaren, kämmt man sie besser mit dem normalen Tangle Teezer durch. Und dann benutzt man diese Föhnbürste auch nicht auf der Kopfhaut, dazu ist sie viel zu hart, sondern hält sie immer von der Kopfhaut weg (in den Längen ist die Richtung ja auch egal). Ein Beispiel für die Anwendung bei welligem Haar seht ihr hier. Bei mir sieht das dann so aus:
Leider ein bisschen wie in die Steckdose gefasst, aber nun ja. Das Ergebnis war echt wahnsinnig voluminös! Vielleicht müsste man diese Methode auch einfach mit dem Kardoune kombinieren, um die Fülle wieder etwas herauszubekommen? Vielleicht probiere ich das irgendwann mal. Normalerweise mag ich ja meine Locken sowieso lieber.
Schaut dringend über Haarbande.de auf den anderen Blogs vorbei, wie hier Haare getrocknet werden. Folgt uns gerne über Bloglovin, über unsere gemeinsame Facebookseite und auf Instagram. Im Oktober präsentieren wir dann ein Thema, das viele Interessenten finden dürfte: Low Budget Haarpflege. Wie pflegt man seine Haare gut, ohne dafür ein Vermögen auszugeben?
Hui, ein ganz schön langes Procedere, was?
Da bin ich ja doch ganz froh, glatte Haare zu haben, so schön ich Locken und Wellen auch finde.
Spannend, mal die Routine eines welligen Langhaars zu sehen!
Na ja, man gewöhnt sich dran.
Wobei, wenn ich jetzt so vergleiche, dann mache ich es auch nicht viel anders als z.B. Valandriel (ich mache nur LCO statt LOC) oder du, außer vielleicht das Ploppen. Aber das unterscheidet sich vom Handtuchturban auch nicht so sehr, insofern… Ich „muss“ nicht entwirren, stattdessen ploppe ich eben, das gleicht sich ja fast wieder aus.
Klar, das Lufttrocknen braucht Zeit, aber da sitzt man ja nicht nur rum und lässt trocknen, sondern kann anderes machen.
Ja, ich denke auch, dass du letztendlich gar nicht sooo viel anders machst als ich. Nur eben auf Locken ausgerichtet. Bei mir ist nix mit kneten, ploppen oder ähnliches, aber ich habe auch glatte Haare. Ich finde es nur faszinierend, wie ähnlich unsere Haare aussehen, wenn man sich mein Foto mit nassen Haaren anschaut! Getrocknet und gekämmt habe ich nämlich allglattes Haar.
Bei dir muss ich ehrlich sagen, dass mir die glatte Variante nicht so gut gefällt – lockig holt so viel mehr aus deinen Haaren heraus, alleine optisch vom Glanz schon! =)
Und ja, es dauert teils schon lange, bis alles trocken ist. Aber in der Zeit mache ich eben Schreibtischarbeit für die Uni, Blog oder schaue einfach chillend Serien…
LG Valandriel
Stimmt, deine nassen Haare sehen wirklich ziemlich wellig aus, witzig. Bei mir ziehen sich die Wellen beim Trocknen eher noch zusammen, bei dir scheinen sie sich quasi „auszuhängen“.
Und klar, lockig sind sie schon schöner. Bloß hält die Pracht ja sowieso nicht so lange und nach 1-2 Tagen sind sie struppig bzw. nur noch leicht gewellt. Nun ja, man kann halt nicht alles haben.
Du arme, mit Locken hat man echt viel Arbeit, das geht meiner besten Freundin genauso. Ich habe da doch echt noch Glück. Erstens habe ich kürzere Haare und sie sind glatt. Durch das regelmäßige färben allerdings, habe ich oft Probleme beim durchkämmen :/
Lg, Mny
Na na, jetzt übertreib‘ mal nicht. Meistens finde ich meine Locken ziemlich cool und sooo viel mehr Arbeit als gefärbtes Haar (auch pflegebedürftig) ist es nun auch wieder nicht.
Und die Länge ist ja meine eigene Wahl, selber Schuld. Und wenn du wirklich so an Frisuren interessiert bist, dann wirst du deine wohl auch noch wachsen lassen? Viele Frisuren gehen ja sowieso erst mit längerem Haar…
Wie immer ein toller Artikel mit vielen hübschen Bildern! Du wirst lachen, ich habe trotz meiner relativ glatten Haare auch einmal das ploppen ausprobiert, da sie im nassen Zustand ganz leicht wellig sind :). An das Ergebnis kann ich mich kaum noch erinnern, ich glaube es sah ganz gut aus, die Locken waren aber schnell wieder weg und mir kam das einfach viel zu ungewohnt vor :D.
Ganz liebe Grüße!