Die Zopfkrone von Frida Kahlo – Flechtwerk
Unser Flechtwerk-Thema heute sind Zopfkronen. Ausprobiert habe ich Zopfkronen schon ein paar Mal, außerhalb des Hauses getragen allerdings nie. Für eine echte Zopfkrone (á la Tymoschenko) mit einmal um den Kopf gelegtem Zopf sind meine Haare noch deutlich zu kurz. Mit weniger Zopfumfang erreicht man die nötige Länge natürlich schneller. Für eine irgendwie französisch oder holländisch geflochtene Zopfkrone stelle ich mich auf dem eigenen Kopf zu blöd an.
Und wenn man zwei Zöpfe um den Kopf legt (Milkmaid Braids oder ähnliches), dann werden die oben so schnell so dünn, dass mir das auch wieder nicht gefällt, außerdem stelle ich mich da mit dem Feststecken auch immer doof an. Und hinten im Nacken hat man quasi eine Leerstelle zwischen den beiden Zopfanfängen – oder man überkreuzt die dicken Zopfanfänge, wodurch das, was oben ankommt, dann sozusagen noch dünner wird. Mag ich auch nicht so. Und deshalb habe ich alle Zopfkronen bisher immer schnell wieder aufgemacht und nicht in der Öffentlichkeit getragen.
Nun habe ich mich ein bisschen von Frida Kahlo inspirieren lassen, um eine Zopfkrone mit Schal zu flechten, die ein paar der erwähnten Probleme umgeht bzw. minimiert. Ich habe euch hier auf einer Pinnwand ein paar Bilder von Frida Kahlo, ihrer Frisur bzw. Tutorials dazu zusammengestellt. Dass ich Frida Kahlo verehre, habe ich schonmal beim Post über meine Haarschmuckaufbewahrung durchklingen lassen (unbedingt den Film mit Salma Hayek ansehen!). Frida Kahlo selbst hat höchstwahrscheinlich mit zwei oben auf dem Kopf angesetzten Zöpfen begonnen (hier sieht man das sehr gut) und diese dann festgesteckt, das habe ich hier nachgemacht, in etwa wie bei dieser Anleitung hier (den passenden Blogpost findet ihr hier):
Hinten im Nacken gefällt mir diese Version mit meinem schwarzen Seidentuch von Maenni und Medi richtig, richtig gut.
Auch seitlich ist die Sache ganz hübsch:
Oben müssten jetzt noch Blumen ins Haar oder Ähnliches, von vorne hat mir die Krone nicht ganz so gut gefallen. Oder ich hätte die Zöpfe näher aneinander ansetzen müssen, hier ist der Abstand, der nur durch das Tuch verdeckt wird, doch relativ groß.
Eigentlich war ich ganz zufrieden mit dem Ergebnis, tragen kann ich das allerdings wieder nicht. Das liegt einfach am Ansatz der Zöpfe oben auf dem Kopf, nach kürzester Zeit bekomme ich davon brutale Haarwurzelschmerzen und infolgedessen auch oft Kopfschmerzen. Geht leider nicht.
Also habe ich nochmal begonnen und zwar mit zwei sehr nah aneinander liegenden Pferdeschwänzen im Nacken:
Danach habe ich mein rot-orange-gelbes Seidentuch von Maenni und Medi in Achterform um die Pferdeschwanzansätze bzw. Haargummis gelegt und in zwei Zöpfe eingeflochten.
Das Seidentuch bildet dabei quasi einen eigenen Strang, die beiden anderen sind aus meinen Haaren. Unten habe ich die Zöpfe mit Silikonhaargummis zu gemacht. Leider war das etwas unregelmäßig, das gelbe Ende stand deutlich weiter über…
Die Zöpfe habe ich dann nach vorne um den Kopf gelegt, vorne oben überkreuzt und zurück. Die Enden dann gut unter die dickeren Zopfanfänge gesteckt und festgesteckt. Das fand ich hier total leicht, weil durch das Seidentuch die Zöpfe kaum rutschen, sondern sowieso schon da bleiben, wo man sie hingelegt hat und so habe ich nur 3-4 Bobby-Pins gebraucht. Gut, um tanzen zu gehen, würde ich vielleicht doch noch ein paar mehr verwenden.
Von hinten sieht man hier gar keinen Scheitel, was ich eher positiv finde. Außerdem gibt es durch das herumgewickelte Tuch keine Lücke zwischen den beiden Zöpfen, ein weiterer Pluspunkt.
Der Farbverlauf im Tuch macht sich dafür um so besser, vor allem von vorne, oben, wo sich die beiden Zöpfe überkreuzen:
Sieht auch interessant aus von der Seite mit mehr Gelbanteil, den Rest vom gelben Tuchteil habe ich nicht ganz versteckt bekommen, aber das macht gar nichts aus, finde ich:
Und diese Zopfkronen-Version mit Tuch hat natürlich den Vorteil, dass die Zöpfe dicker werden und auch oben nicht zu mickrig wirken, das eignet sich sicher auch für Feenhaar.
Alles in allem bin ich wirklich sehr zufrieden mit meiner entfernt an Frida Kahlo orientierten Version der Zopfkrone. Ob ich das nun wirklich mal in der Öffentlichkeit trage, weiß ich noch nicht. Aber warum eigentlich nicht…
Und jetzt seht euch schnell die Zopfkronen von Lenja von Waldelfentraum, Bobby von Nixenhaar, Nessa von Haartraumfrisuren, Heike von Haselnussblond an! Im Oktober zeigen wir euch dann Herbstliches im Flechtwerk.
Hier hat tatsächlich noch keiner kommentiert? oO
Ich finde deine Variante toll, weil was anderes und ich das auch mal ausprobieren will. Die Anleitung habe ich aber leider nicht kapiert…. Hast du Tipps?
Okay, ich probiere es nochmal Schritt-für-Schritt zu erklären. Falls das immer noch nicht verständlich sein sollte, musst du mir sagen, an welcher Stelle es hakt.
1. Mittelscheitel ziehen und Haare in zwei Partien aufteilen.
2. Zwei eng aneinander liegende Pferdeschwänze im Nacken binden (sieht man auf einem Bild oben).
3. Ein langes Tuch nehmen und dessen Mitte in einer Achterform um den Ansatz der Pferdeschwänze wickeln (das sieht man hier ganz gut, sie macht es nur oben auf dem Kopf)
4. Mit Tuch und Haaren zwei normale Engländer flechten: je Zopf zwei Strähnen aus den Haaren, eine Strähne ist das Tuch.
5. Zöpfe unten mit Haargummis verschließen (auch davon ist ein Bild oben zu sehen).
6. Zöpfe nach vorne um den Kopf legen (also linken Zopf nach links vorne, rechten Zopf nach rechts vorne), oben in der Mitte überkreuzen.
7. Zopfenden unter dem anderen Zopf verstecken und alles mit ein paar Bobby Pins fixieren.
Hier ein paar Tutorials auf Youtube, die es so ähnlich, aber jedes Mal doch ein bisschen anders machen:
https://www.youtube.com/watch?v=Vkplcyj3xbY
https://www.youtube.com/watch?v=5Q_Rk5SOOWM
https://www.youtube.com/watch?t=3&v=dxltmgagKeg
Die lassen es weg, mit dem Tuch eine 8 um den Ansatz der Pferdeschwänze zu wickeln, aber ich finde, dass genau das am Ende im Nacken dann gut aussieht…