Flechtwerk – Unsere Haarfarbe

Diesmal soll es im Flechtwerk also um unsere Haarfarbe gehen. Ich habe schlicht und einfach meine Naturhaarfarbe. Dass ich kein Henna benutze (hier schonmal drüber geschrieben), muss ich ab und zu deutlich machen, besonders wenn jemand nur Bilder von meinen Haaren kennt und sie noch nie „live“ gesehen hat. Denn das ist vielleicht die Besonderheit meiner Haarfarbe: sie sieht auf Bildern oft anders und vor allem rötlicher aus, als sie in Wirklichkeit ist. Bei Blitz und Abendsonne ist das irgendwie klar, da sehen viele Haarfarben gleich viel rötlicher aus.

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Auf anderen Bildern (Schatten, Tageslichtlampe) sehen meine Haare dann wiederum fast aschig aus. Das sind sie aber auch wieder nicht. Sie haben schon von Natur aus einen rötlichen, kupfrigen Ton. Undefinierbar bleibt meine Haarfarbe aber irgendwie trotzdem. Im Laufe meines Lebens bin ich immer dunkler geworden – das ist ja wohl auch bei vielen Menschen so. War ich als Kind noch fast Blond, bin ich inzwischen irgendwo zwischen sehr Dunkelblond und Braun. Bei Friseuren eher noch Dunkelblond, für den Normalmenschen eher Hellbraun mit Rotstich, denke ich.

Gibt es einen Namen für meine Haarfarbe? Ich glaube nicht. Irgendwo bin ich mal der Bezeichnung Tizianrot begegnet (nach dem italienischen Maler) und mit etwas gutem Willen trifft das meine Haarfarbe auf manchen Fotos (denen mit Abendsonne) auch. Aber wie gesagt, in anderem Licht bin ich davon dann wieder weit entfernt. Ich habe mal eine kleine Sammlung von unterschiedlichen Haarbildern mit unterschiedlichem Licht zusammengestellt:

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Das sind alles meine Haare! Und „in echt“ sehen sie wahrscheinlich ebenso verschieden, aber wieder anders aus. Deshalb wehre ich mich manchmal etwas dagegen, als „rothaarig“ bezeichnet zu werden. Das bin ich in Wirklichkeit nicht (oder eben nur mit ganz viel gutem Willen). Und ich habe immer etwas Sorge, dass Leute, die sich mich rothaarig vorstellen, dann enttäuscht sind, wenn sie mich in der Realität sehen. ;-)

Meine Haare haben also einen natürlichen Rotstich und außerdem nehmen sie alle roten Pigmente mit großer Begeisterung an. Das habe ich festgestellt, als ich – bevor ich mir die Haare 2010 abrasiert habe – mit Henna gefärbt habe oder auch mal in grauer Vorzeit irgendwelche Schaumtönungen ausprobiert habe. Rote Pigmente lassen meine Haare so gut wie gar nicht mehr los, rötliche Schaumtönungen wurden bei mir zu permanenten Färbungen und als ich mit ca. 16 mal versucht habe, das Hennarot meiner Haare wegzublondieren, waren sie nach 5 Blondierungsdurchgängen Quietschorange. Das Rot ging einfach nicht weg. Einer der Gründe, warum ich 2010 eben radikal abgeschnitten habe, statt zu überfärben oder Ähnliches, das wollte ich nicht nochmal probieren. Und ein Grund, warum ich seitdem die Finger von Henna lasse (obwohl ich manche Hennamähne manchmal neidisch anschmachte).

Seit 2010 haben meine Haare also keine Farbe mehr gesehen, kein Henna und keine andere chemische Haarfarbe. Das einzige, das ich ab und zu benutze, sind rötliche Rinsen mit Früchtetee (Hibiskus, Hagebutte, Rotbuschtee usw.). Und ich habe tatsächlich den Eindruck, dass das schon ausreicht, um meinen Rotstich etwas zu verstärken. Ich bilde mir auch ein, dass das dazu führt, dass ich kein typisches „Weathering“ (dunklerer Ansatz und hellere Spitzen durch Sonneneinstrahlung) bei mir beobachten kann. Im Gegenteil: ich habe das Gefühl, dass die Spitzen und Längen sogar etwas dunkler und rötlicher als der Ansatz sind – und das kann nur an meinen Teerinsen (Beispielrezept hier) liegen!

Ansatz und Längen

Mein Ansatz (unten ist vorne bei meinem Gesicht) und darübergelegt das Ende einer langen Strähne

Ich spüle meine roten Teerinsen nach der Wäsche ja oft nicht aus, das kann also durch die lange Einwirkzeit (sozusagen bis zur nächsten Wäsche) also durchaus diese Wirkung haben. Zusätzlich trage ich ja sehr viel Dutt und dadurch sind gerade die Spitzen der Haare gut geschützt und liegen sogar unten im Dutt, sodass gar nicht viel Sonnenlicht hinkommt. Sonne scheint mir eher auf den Ansatz. Das ist zumindest meine Theorie zu der Feststellung, dass mein Ansatz eher heller als meine Spitzen sind.

Unterwolle und Deckhaar

links eine Strähne hinten vom Nacken, rechts eine Strähne vorne ums Gesicht herum

Einen deutlichen Farbunterschied habe ich aber auf jeden Fall bei Strähnen aus dem vorderen Deckhaar (also die mir vorne das Gesicht umrahmen) und z.B. Strähnen aus dem Nacken (hier schonmal gezeigt): vorne ist es viel heller, die oft lichtgeschützten Strähnen aus dem Nacken sind deutlich dunkler und brauner. Das hat sicher mit dem Licht zu tun und ist wahrscheinlich bei den allermeisten Menschen so.

Haarfarben

oben das Deckhaar, unten die Unterwolle

Und welche Haarfarbe hätte ich mir selbst ausgesucht, wenn man das denn aussuchen könnte? Ich weiß nicht so recht. Als Jugendliche hätte ich auf jeden Fall gerne eine „richtige“ Haarfarbe gehabt, also meinetwegen Braun, noch lieber aber Schwarz oder Rot. Jedenfalls aber eine ganz klar einzuteilende Farbe und nicht so ein Mischmasch. Doch, am liebsten wahrscheinlich Rot (so habe ich auch meist gefärbt). Das passt am besten zu mir als Typ und auch zu meiner recht hellen Haut. Blond wollte ich jedenfalls fast nie sein und blondiert habe ich meine Haare wirklich nicht oft. Auch da habe ich nämlich 3-4 Packungen bzw. Durchgänge gebraucht, um die Rotpigmente aus meinen Haaren zu bekommen (bei 1-2 cm kurzen Haaren wohlgemerkt). Und Blond steht mir auch eher nicht.

Da man es sich sowieso nicht aussuchen kann, bin ich jetzt halt mit meiner eigenen, undefinierbaren Haarfarbe zufrieden, was soll’s. Färben kommt für mich eigentlich nicht mehr in Frage (wie gesagt beneide ich schon manchmal einige um ihre richtig rote Mähne). Ich wäre einfach zu faul, um den Ansatz dauernd nachzufärben!

So, wie immer bin ich viel gespannter darauf, was die anderen Flechtwerkerinnen zum Thema zu sagen haben: Heike von Haselnussblond, Nessa von Haartraumfrisuren, Lenja von Waldelfentraum und Bobby von Nixenhaar. Im September wollen wir euch Zopfkronen zeigen (und ich zerbreche mir jetzt schon den Kopf darüber, warum ich da zugestimmt habe und wie ich das hinbekommen soll)… ;-)

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2 Kommentare

  1. Lenja
    16. August 2015

    Wow das sind coole Fotos. Wahnsinn wie unterschiedliche deine Haare wirken. Ich dachte meine wären ein Cameleon, aber im Gegensatz zu deinen sind meine ja fast einheitlich :D

    • Wuscheline
      16. August 2015

      Ja, das ist wirklich erstaunlich bei meinen Haaren und macht eine Einordnung sicher schwieriger. Daran sieht man aber halt auch, dass es eine Naturhaarfarbe ist, die sind immer wechselhafter als Gefärbtes, oder? :D

      Der Mann findet übrigens, ich hätte ein „Hellbraun-Mischmasch“ auf dem Kopf…

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