Meine Haarsünden – Flechtwerk
In unserem heutigen Flechtwerk-Beitrag geht es um unsere Haarsünden, also darum, was wir „Schlechtes“ mit unseren Haaren machen, obwohl wir wissen, dass es nicht so gut für die geliebten Haarlis ist. Also eine Sünde unseren Haaren gegenüber, die wir aber aus verschiedenen Gründen „trotzdem“ begehen. Und da muss ich sagen, dass mir ehrlich gesagt nicht so viele Haarsünden eingefallen sind, ich behandle meine Haare wirklich sehr pfleglich.
1. Offen tragen
Meine am öftesten begangene Haarsünde ist wahrscheinlich, dass ich doch häufiger offen trage. Normalerweise immer am Tag nach der Wäsche, also ein Mal alle 7-10 Tage. Und in letzter Zeit sogar deutlich öfter, weil ich mir ja vorgenommen habe, meine Haare noch mehr zu genießen. Und das bedeutet eben auch häufigeres Offen-Tragen für mich, momentan also auch gerne mal 2-3 Mal pro Woche. Für mich ist der Frühsommer einfach die Jahreszeit, wo das am besten geht, wenn keine Schals und dicken Jacken stören und man seine Haare nett am Rücken und an den Armen spüren kann und es trotzdem noch nicht ganz so heiß ist, dass die Haare im Nacken kleben… Und meine Haare haben jetzt auch eine Länge erreicht, die ich zum Offentragen wieder praktischer finde, weil mir nicht dauernd Strähnen ins Gesicht fallen, wie es mit mittellangen Haaren viel öfter der Fall war.
Warum das eine Sünde ist? Die Haare werden dadurch natürlich schon stärker strapaziert. Sie hängen mir eben über den Rücken, werden da hin und her bewegt, über die Schulter oder Stuhllehne gehängt und so weiter und so fort. Wobei ich wirklich sehr darauf achte, dass ich keine Träger (Rucksack, Tasche) ÜBER die offenen Haare gebe, gefährlichen Reißverschlüssen ausweiche (deshalb ist der Winter auch gefährlicher) und auch den Gurt im Auto nie ÜBER die Haare lege, sondern sie immer erst aus dem Weg schaffe. Trotzdem wäre es theoretisch natürlich schonender, wenn man immer nur hochgesteckte Haare tragen würde, bei denen vor allem die Spitzen viel besser geschützt sind, man nirgendwo hängen bleiben kann…
Für mich wäre das aber nichts. Ich kann schon verstehen, wenn einem viel an langen Haaren liegt und man sie schützen möchte, mache ich ja auch. Aber so sehr, dass ich sie gar nicht mehr offen trage? An langen Haaren ist doch gerade die Variation am schönsten, finde ich, also mal Dutt, mal Zopf, toller Schmuck, aber manchmal eben auch offen. So empfinde ich das jedenfalls für mich persönlich. Und deshalb ist das eine Haarsünde, bei der ich sozusagen mit gutem Gewissen bleiben werde. Denn wenn ich den Spaß an den Haaren verliere, dann schneide ich sie mir eher ab und dann habe ich auch nichts davon, wenn ich sie zuvor obertoll geschont habe. Also: lieber die langen Haare genießen und dabei eine kleine Sünde begehen, zumindest ab und zu.
2. Flechtzopf beim Schlafen
Das ist wahrscheinlich meine zweithäufigste Haarsünde. Das mag nichtmal für jeden Schopf eine Sünde sein, bei meinen Haaren weiß ich aber eigentlich, dass sie es nicht mögen. Wenn ich abends einen Engländer flechte und damit schlafe, dann sind meine Haare am nächsten Tag ziemlich verstrubbelt (Spitzen, aber auch am Oberkopf) und vor allem trocknen die Spitzen aus. Gerade die trockenen Spitzen merke ich extrem, wenn ich öfter Flechtzopf trage, denn die streifen nachts ja dann ungeschützt über Laken, Decke, ich liege drauf etc. Selbst wenn ich abends Pflege in die Spitzen gebe, trocknen sie über Nacht dann trotzdem aus.
Und dann kommt noch das Haargummi dazu, das dann ja relativ weit unten in den Längen sitzt und da meine „alten“ Haare schädigen könnte. Papanga im Zopf geht bei mir nachts nicht, da kann ich nicht drauf liegen. Nur ganz locker geht auch nicht, weil dann der Zopf über Nacht aufgeht. Also wird es normalerweise ein „normales“, weiches, natürlich metallfreies Haargummi. Trotzdem bleibt da eben ein schlechtes Gewissen.
Warum ich dann trotzdem manchmal mit Flechtzopf schlafe? Nun ja, man will ja nicht immer und überall nachts eine Mütze tragen. Das ist zwar für meine Haare die beste Variante, da bleiben sie geschützt und gepflegt (und ich schlafe damit auch am besten!), aber es ist halt einerseits wenig sexy und andererseits will man das „Fremden“ auch nicht unbedingt erklären müssen, warum man nachts Mütze trägt. Und dann möchte ich manchmal auch Flechtwellen „machen“, das ist auch ein Grund, einen Zopf zu tragen.
Wenn ich das nur ab und zu mache, ist das auch okay und dabei werde ich auch bleiben. Zu oft bzw. zu viele Nächte hintereinander geht das bei meinen trockenen Spitzen aber wirklich nicht… Schade eigentlich. Mit offenen Haaren schlafe ich nämlich auch oft sehr schlecht und mache das wirklich nur sehr selten.
3. Silikone
Ja und nein. Ich habe Silikone lange, lange Zeit komplett vermieden und hätte ihren Einsatz früher kategorisch abgelehnt bzw. eben als Haarsünde verteufelt. Seit ich meine Haare wachsen lasse (also die letzten fünf Jahre) habe ich genau zwei Mal Shampoo bzw. Spülung mit Silikonen verwendet – Aussie musste ich irgendwie unbedingt ausprobieren, warum auch immer. Zählt das als Haarsünde? Würde ich jetzt mal vernachlässigen…
Als ich im März/April so unzufrieden mit meinen Haaren war (Frizz und ewig trockene Spitzen), habe ich mir tatsächlich zwei Haaröle mit Silikonen geholt (Balea Oil Repair Haaröl und Schauma Beauty Öl), allerdings bisher echt nur 4-5 Mal ein wenig davon in die Längen gegeben. Ich will auch in Zukunft Silikone auf der Kopfhaut vermeiden, das macht für mich keinen Sinn. Da ich auch Conditioner auf die Kopfhaut gebe, kommt das für mich also höchstens sehr, sehr selten in Frage (Aufbrauchen von Aussie eventuell, aber kein Nachkauf von silikonhaltigen Spülungen).
Aber für die unteren 10-20 Zentimeter Haar kann ich mir durchaus eine Art „Versiegelung“ mit Silikon in einem Leave-In-Produkt ab und zu vorstellen. Es gibt ja auch leichter auswaschbare Silikone, bei denen man dann eben kein Build-up-Problem haben sollte (also keine Dimethicone). Und inzwischen wäre das also für mich auch keine schlimme Haarsünde mehr.
4. Föhnen, Färben, Lockenstab, Glätteisen und Stylingprodukte
Diese Haarsünden gibt es bei mir tatsächlich nicht. Ich föhne wahrscheinlich 2-3 Mal im Jahr (!), wenn ich krank sein sollte oder es mal schnell gehen muss, also extrem selten. Und dann auf kalter Stufe. Das rechne ich nicht als Haarsünde.
Meine Haare sind völlig ungefärbt (von etwas Früchtetee mal abgesehen) und haben noch nie einen Lockenstab oder ein Glätteisen gesehen. Tatsächlich habe ich sowas noch nie in meinem Leben benutzt, egal welche Frisur ich hatte. Ich könnte auch gar nicht damit umgehen.
Ähnlich geht es mir mit Stylingprodukten, also Haarspray oder Schaum oder sowas, habe ich in meinen aktuellen Haaren auch noch nie verwendet. (Vielleicht habe ich vor 10 Jahren mal einen Schaum ausprobiert oder so? Das könnte sein, weiß ich aber nicht mehr genau… Haarspray fand ich schon immer furchterregend.) Ich verwende höchstens ab und zu mal ein Gel, dann aber eine nicht haarschädigende, sondern pflegende Variante (z.B. Kinky Curly Curling Custard).
Hm, langweiliger Beitrag bei mir diesmal. Aber mehr fällt mir wirklich nicht ein. Meine Haare werden doch ganz schön gehätschelt und gepflegt und ich versündige mich wenig an ihnen. Ich wasche relativ selten (ca. alle 7-10 Tage) und schiebe höchstens mal eine milde CO-Wäsche dazwischen. Chlorwasser kennen meine Haare gar nicht, mit Salzwasser waren sie auch nur 3-4 Mal in den letzten Jahren in Kontakt… Also mal sehen, ob die anderen Flechtwerk-Damen, Heike von Haselnussblond, Nessa von Haartraumfrisuren, Lenja von Waldelfentraum und Bobby von Nixenhaar da mehr zu bieten haben.
Im Juli zeigen wir euch dann wieder eine Frisur, den momentan recht angesagten Pull-trough-Braid.
Neueste Kommentare