Haarschere und S&D – Kampf dem Spliss 2
Wie erwähnt haben meine unteren zehn Zentimeter Haare momentan durchaus einiges an Spliss und Haarbruch zu bieten. Natürlich ist das der Teil, der schon am meisten mitgemacht hat und auch – als er noch gaaanz kurz war – vielleicht nicht so ideal gepflegt wurde. Außerdem durfte er auch mal (fast) ein ganzes Jahr Sommer mitmachen, weil ich mehrere (europäische) Wintermonate in Neuseelands und Australiens Sommer verbracht habe. Das sieht man tatsächlich auch. Meine Unterwolle ist deutlich dunkler, dafür aber auch seidiger, glatter, da finde ich so gut wie keinen Spliss. Den finde ich dafür umso mehr in den hellen, ausgebleichten Deckhaaren, die auch rauher, strohiger, trockener, spröder sind! Das ist wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht. Im letzten Jahr habe ich auch mal ein Sonnenfoto vom Farbunterschied gemacht:
Das ist schon ein heftiger Unterschied, oder? Und wie gesagt nicht nur in der Farbe, sondern leider auch bei der Trockenheit und den Schäden. Die jetzigen Spitzen des Deckhaars haben einfach schon zu viel Sonne abbekommen, außerdem mehr andere Strapazen, die Unterwolle ist wohl geschützter…
Jedenfalls ist das, was die meisten Leute bei Spliss ganz gerne mal tun, nicht unbedingt verkehrt, zumindest wenn man es richtig macht: den Spliss suchen und das Haar oberhalb abschneiden. In der Langhaarsprache nennt sich das S&D, Abkürzung für „Search and destroy“. Klingt brutal, ist aber gut für die Haare, weil es eben die Schäden gezielt entfernt, ohne dass man direkt Länge verliert, und die Spitzen so auch weniger verhaken und verknoten, sodass man auch daraufhin weniger Schäden „produziert“, beim Kämmen und Frisieren etwa.
Es lohnt sich aber tatsächlich, in vernünftiges Werkzeug zu investieren, wie „The natural haven“ nochmal unter dem Mikroskop bewiesen hat! Einfach abgerissene oder mit schlechten bzw. stumpfen Scheren abgeschnittene Haare sehen danach schlimmer aus als vorher (und werden sich sofort wieder splissen). Man braucht wirklich eine richtig scharfe Schere, um den gewünschten Effekt zu erreichen, am besten natürlich eine extra Haarschneideschere.
Bisher hatte ich eine Haarschere von Jaguar, die Prestyle Ergo mit einer mikroverzahnten Schneide. Mit der war ich eigentlich auch sehr zufrieden, sie erscheint sehr scharf, ist handlich und rutscht durch die Mikroverzahnung nicht am Haar ab. Da dachte ich noch, dass ich auch hin und wieder kleine Mikrotrimms mit dem CreaClip machen würde, das habe ich aber bisher nur ein Mal gemacht. Dafür ist die Mikroverzahnung bei „ungeübten“ Friseuren (sprich: mein Mann) auch durchaus gut! Aber ich benutze die Schere dann eben doch fast nur zu S&D und dazu braucht man nicht unbedingt eine Mikroverzahnung.
Und dann habe ich die Jaguar-Schere auch noch auf einen Steinboden fallen lassen! Dadurch ist sie vorne ein bisschen verbogen und schließt irgendwie komisch. Eventuell verändert das gar nichts, sie schneidet nach wie vor, aber irgendwie habe ich mich nicht mehr getraut… Etwas übervorsichtig, ich weiß… Aber es musste eine neue Schere her.
Unten seht ihr die Jaguar Prestyle und oben die neue, eine Olivia Garden SilkCut. Bei der neuen gibt es keine mikroverzahnte Schneide, weshalb sie nicht rutschsicher ist (was man bei S&D aber auch nicht braucht), dafür aber noch eine Idee schärfer. Beide sind übrigens 5 inch lang, das reicht mir völlig, eine lange Schneide wäre beim Splissschneiden eher unpraktischer. Ich bin also soweit sehr zufrieden mit dem neuen Schätzchen, das mir übrigens von Nessa empfohlen wurde. Hier nochmal mit der Hülle:
Mit dieser scharfen Schere bewaffnet setze ich mich dann also in die Sonne in den Garten, so funktioniert das am besten. Noch besser vor dunklem bzw. schwarzem Hintergrund (Hose bzw. Oberteil, davor hält man die Haarsträhnen ja meistens). Im Garten ist es auch egal, wenn die abgeschnittenen Haarspitzen durch die Gegend fliegen. Und in der Sonne finde ich S&D manchmal richtig entspannend und meditativ, man denkt an nichts anderes mehr als an die nächste kaputte Haarspitze. Ich sitze dann also rum und suche mehr oder weniger unsystematisch nach Strähnen mit Spliss, die einzelne Strähne suche ich dann komplett ab und schneide 1-2 cm oberhalb der kaputten Stellen ab, dann kommt die nächste Strähne dran…
Eine unendliche Sisyphos-Arbeit, ja. Wenn man fertig ist, dann kann man gleich wieder von vorne anfangen. Aber wie gesagt, es hat auch was Beruhigendes. Und man tut den Spitzen dann doch etwas Gutes. Also: S&D und Kampf dem Spliss!
Deine neue Schere gefällt mir richtig gut- auch das Unternehmen scheint sehr sympathisch zu sein.
Ich habe bisher nur eine ganz simple Haarschneideschere aus dem Rossmann…Wird echt mal Zeit für einen Vergleich mit einer hochwertigeren Schere…
Liebe Grüße und einen schönen 1. Mai
Ja, ich denke schon, dass es da einen Unterschied gibt. Einfach von der Schärfe her. Und mit einem scharfen Schnitt „schützt“ du die neue Haarspitze ja quasi.
Seit kurzem besitze ich das gute Stück und bisher mag ich sie ganz gerne. Danke nochmal für die Empfehlung.
Liebe Grüße
Unkraut Zupfen hat bei mir eine ähnliche Wirkung^^.
In eine vernünftige Schere sollte ich aber wirklich mal investieren und mich der Methode bedienen! Danke für diesen Beitrag!
Das mit dem Unkraut ist echt ein passender Vergleich.
Zur Zeit hast Du es perfekt drauf mich anzufixen nach dem Kamm habe ich mir nun auch die Schere bestellt. Was kurzes für S&D ist nie verkehrt.
Auch wenn ich mit meiner Jaguar PreStyle Relax sehr zufrieden bin, denke ich, dass man da optimieren kann. Ich bin sehr gespannt, wie sich die neue Schere machen wird
Genauso sieht bei mir der Farbunterschied zwischen Deckhaar und „Unterwolle“ auch aus.
Meine Haare haben jetzt glücklicherweise eine Länge, wo ich mir für S&D nicht die Augen verdrehen muss.
Ja, das ist wahr, das habe ich auch festgestellt, dass S&D mit mehr Länge deutlich angenehmer wird.
Das Dein Deckhaar wesentlich heller ist, als das Haar darunter, ist völlig normal!!! Die Haare sind nunmal ständig dem Tageslicht ausgesetzt, so daß sie aufhellen, das ist unvermeidbar. Ich habe das und so ziemlich jeder andere, den ich kenne, auch…
Naja, ich habe ja nicht behauptet, dass das jetzt besonders oder gar einmalig ist. Interessant finde ich es trotzdem.
Und ich trage ja nur selten offen. Trotzdem ist dieser Unterschied so vorhanden.